Zucht



Zuchtziel:

Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist ein sehr aktiver, freundlicher Jagdhund. Ursprünglich wurde er sowohl vor dem Schuss als Lockhund als auch nach dem Schuss als Apportierer eingesetzt.

Diese Anlagen bringt der Toller auch heute noch mit und das ist gut so.

Gleichzeitig soll er ein freundlicher und unerschrockener Hund sein, der im Alltag ein angenehmer Begleiter ist.

Das alles setzt ein ausgeglichenes Wesen, eine stabile Gesundheit und eine große Portion Arbeitsfreude voraus. 

Mein Ziel ist es, genau dieses Gleichgewicht beim Toller zu erhalten und zu fördern. 


Versprechen:

Im Vorfeld eines Wurfes schaue ich objektiv auf meine Hunde und auf mögliche Deckrüden. Welche Stärken gilt es zu erhalten? Welche Schwächen nicht zu doppeln? 

Auch alle nötigen und sinnvollen Gesundheitsdaten und die Ahnen beider Hunde sind wichtig, wenn ich eine Verpaarung plane. 

Zucht ist und bleibt auch immer etwas Risiko, aber ich gehe dieses nur ein, wenn für mich alle beeinflussbaren Voraussetzungen passen. 


Erwartungen an Welpen-Käufer:

Zu einer „guten“ Zucht gehört nicht nur ein Züchter, seine Arbeit und zwei Hunde. Auch jeder Welpenkäufer kann etwas dazu beitragen, dass Zucht gut gelingt.

Deswegen wünsche ich mir von jedem Käufer, dass wir uns vor der Zusagen für einen Welpen persönlich kennenlernen und nach dem Auszug der Welpen in Kontakt bleiben. 

Nur so kann ich rausfinden, ob meine Ideen und Ziele für die Zucht des Tollers auf dem richtigen Weg sind. 

Für meine Welpen wünsche ich mir neben vielem anderen, dass sie artgerecht beschäftig werden - das „wie“ ist nicht so entscheidend, wichtig ist, dass die Hunde einen passenden Ausgleich zu ihrem Alltag bekommen.

Stadt oder Land, Haus oder Wohnung, Kinder oder Katzen, Jagdschein oder Vegetarier - all das ist nebensächlich. 

Eine Idee davon zu haben, um was für eine Rasse es sich beim Toller handelt, woher er kommt und welche Anlagen er mitbringt, ist dafür um so wichtiger.



Bei Interesse gerne eine >Mail< schreiben.



von Anne Schubert 03 Jan., 2022
Noch 2 Wochen bis sich zeigen wird, wie groß der Unterschied zwischen Theorie und Praxis wohl sein wird.  
Ich gehöre scheinbar zu denen, die ein gewisses Maß an Theorie beruhigend finden - ich schleppe seit Wochen diese Bücher mit mir durchs Haus und kann eventuell die ein oder andere Passage schon auswendig 😅
Mir persönlich vergeht die Zeit grade ein bisschen zu schnell. Anders als sonst hätte ich jetzt noch ein bisschen mehr Geduld als nötig.  

Eule hingegen interessiert weder das eine noch das andere.  
Ihre Praxis besteht weiterhin daraus ein normaler, zufriedener, verfressener, rundlicher Toller zu sein.  
Das entspannt mich sehr und lässt mich hier und da die Theorie Theorie sein lassen 😇
von Anne Schubert 03 Jan., 2022
Projekt A-Wurf: 3. Woche nach dem Decken

Mittlerweile verfüge ich über eine beachtliche Liste mit möglichen Symptomen, die tragende Hündinnen im Verlauf der Wochen so zeigen können. 
Wenn man richtig tief einsteigen möchte, kann man sich mit Schleim-Konsistenzen (klebrig soll er sein!) und dessen Farben beschäftigen. Andere vergleichen sogar die Zahnfleischfarbe rund um einen speziellen Tag. 
Eule bleibt auch in der 3. Woche Symptom-frei - vielleicht auch weil ich blind bin.
Alles was hier mittlerweile symptomatisch ist, ist der Satz-Anfang: „Sollten Welpen drin sein, dann…“ 
Es ist nämlich so, dass der Ultraschall-Termin quasi kurz vor Ende der 1. Hälfte der potentiellen Trächtigkeit liegt - man weiß also während 1. Hälfte nicht, wie man die Zeit nach der 2.Hälfte planen soll.
Richtig Spaß macht diese „Was wäre wenn“ Planung, wenn der potentielle Geburtstermin auf den Heilgen Abend fällt.

Wir starten also planlos, schleimfrei und mit kräftig gefärbten Zahnfleisch in die 4. Woche.
von Anne Schubert 07 Nov., 2021

Und, merkt man schon was? Guckt Eule komisch? Glaubst Du, dass es geklappt hat?

Solche und ähnliche Fragen häufen sich in dieser Woche von vielen Mit-Wissern dieses Projektes. Verständlich. Auch ich hab mich im Vorfeld gefragt, ob was dran ist an den „Ahnungen“, die so manch ein Züchter haben will. Aber entweder fehlt mir die Erfahrung oder die Antennen für „Ahnung“ - ich merk der Eule so gar nichts an. 

Zurück auf den Boden der Tatsachen:  

Sie ist genau so wie immer - lustig, munter, verfressen und komisch gucken tut sie dabei auch nicht.

Allerdings bin ich auch entspannt. Der Verlauf bis hier her war eben so wie er sein soll. Mehr braucht es nicht.

Ach doch, Geduld 😅



von Anne Schubert 07 Nov., 2021

Mitte Oktober 2021 hatte das Warten auf die Läufigkeit ein Ende - ziemlich pünktlich im Rahmen der bisherigen Abstände. Da mir bisher nicht wirklich deutlich war, wann Eule in den Stehtagen sein würde, war klar, dass wir auf jeden Fall Progesteron-Tests machen würden. Der erste Test an Tag 7 war dann aber schon etwas höher als ein Grundwert, so dass wir 2 Tage später auch wegen dem bevorstehenden Wochenende den 2. Test machten.

Das Ergebnis im Zusammenhang mit der Prognose des Labors sagte:   Bitte ab Übermorgen decken.

Zugegeben, dass hat mir spontan den Schweiß auf die Stirn getrieben - warum geht das denn jetzt plötzlich so schnell?!   Dank großartiger Freunde war der Plan schnell gemacht und ich hatte noch mal 48 Stunden Zeit, mir zu überlegen, ob das jetzt wirklich eine gute Idee ist ;-)

Die Idee blieb gut, so dass wir am Sonntag nach knapp 6 Stunden Fahrt beim Rüden ankamen.   Für mich war das alles komplett neu, aber ich hatte ja erfahrene Begleitung, was mich sehr beruhigt hat. Die beiden Hunde haben eh nicht lange gefackelt und der Deckakt lief ganz nach Lehrbuch. 

Vor der Rückfahrt wurden wir noch bestens mit Essen und Kaffee versorgt - vielen Dank dafür!

Es gibt einen Spruch: Das erste Decken ist für Welpen, das zweite für die Nerven des Hündinnen-Besitzers. Ob das stimmt, werden wir nie erfahren, weil wir trotzdem am übernächsten Tag noch mal zum Decken gefahren sind. Auch da gab es einen völlig unkomplizierten Deckakt.

Meine Nerven waren tatsächlich sehr entspannt :-)

Daran hat sich auch im Laufe der 1. Woche nach dem Decken nicht viel geändert.Es gibt ja auch nicht viel zu tun. 

Der Deckschein musste an den DRC geschickt werden, Termine für Herpes-Impfung (wenn man das machen möchte) und Ultraschall wurden vereinbart. Ein bisschen Schlaf nachholen wäre schön gewesen, aber das normale Leben kam wie so oft dazwischen.

von Anne Schubert 21 Nov., 2020

Wann genau der Wunsch, Toller zu züchten, auftauchte weiß ich gar nicht mehr.Aber es gab diesen einen Moment, in dem ich dachte: Das muss doch auch (wieder) anders gehen.

Knapp 11 Jahre lang hatte ich eine Toller-Hündin, die mir unendlich viel über Toller und Hunde beigebracht hat. Als sie starb, war schnell klar, dass ich nicht ohne Hund leben wollte und tat, was man dann so tut.   Oder was ich dann eben so tue.

Züchter-Listen durchgehen, deren Websites lesen, innerlich ein- und aus sortieren. Nochmal googeln, in Foren lesen, Facebook-Gruppen durchklicken, Nächte lang.  

Eines las ich immer wieder: „Toller und Kinder? Das ist keine gute Idee!“Mal freundlich und mal sehr aggressiv formuliert.

Was war denn bloß in den letzten 10 Jahren passiert?

Als ich vor 14 Jahren nach meinem ersten Toller suchte, waren Kinder egal.   Also nicht die Kinder an sich, aber es spielte keine große Rolle, ob man als Welpen-Interessent Kinder zuhause hatte oder nicht.Und jetzt sollten Kinder und Toller nicht mehr zusammen passen?Wie hatte es hier zuhause 7 Jahre lang bloß geklappt, dass Kind und Toller friedlich miteinander überlebt haben?

Es zeigte sich immer mehr, dass scheinbar einige Toller-Züchter Toller in die Welt brachten, die nicht mehr das ausgeglichene Nervenkostüm mitbrachten, um auch in einer Familie mit kleinen Kindern zurecht zu kommen.   Natürlich steht und fällt all das auch mit dem Geschick der erziehenden Erwachsenen in einer Familie. Aber daran allein liegt es ja nun nicht nur.

Was parallel aber zugenommen hatte - so mein Eindruck - war der Anteil der Züchter, die ihren Fokus stark auf die jagdlichen Anlagen gelegt hatten.   Und Ihren Nachwuchs bevorzugt in Jäger-Hände abgeben.

Man muss dazu verstehen, wo der Toller her kommt.Als Jagdhund, genauer gesagt als Lock- und Apportier-Hund braucht er eine schier unendliche Ausdauer, muss jeder Zeit motiviert und hochaktiv mit seinem Menschen kooperieren. Um dann wieder leise und entsapnnt auf seinen nächsten Einsatz zu warten.Er braucht aber auch eine Portion Selbstbewusstsein und Mut, alleine Entscheidungen zu treffen, die im Sinne des Jagderfolges stehen.Außerhalb der Jagd sollte der Toller ein angenehmer, ruhiger Geselle sein.

Genau diese Mischung, ausgewogen natürlich, ist es doch, was den Toller ausmacht. Einiges davon zeigt er von ganz allein allein, anderes muss man etwas heraus kitzeln. Aber ängstlich, nervös oder scheu? Das ist der Toller nicht in seinem Ursprung.  

Mir schien, dass hier und da in der Toller-Zucht genau dieses Gleichgewicht nicht mehr stimmte.Ich kann das alles natürlich nur vermuten, beweisen kann ich nichts davon.Es hat hat aber dazu geführt, dass ich den Gedanken nicht loswurde, meinen, kleinen Teil dazu betragen zu wollen, dass das nicht so bleibt.

Dass ich am Ende dieser langen Nächte ein paar Monate später mit einem Flat Coated Retriever Welpen nach Hause fuhr, hatte dann aber ganz andere Gründe.

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